Kobold 1

Der Mazda MX-5 lief erstmals im Jahr 1989 von den Bändern.
In den USA hieß der Kleine „Miata“, was übersetzt sehr treffend „Kobold“ oder „Zwerg“ bedeutet. Das erste Modell (mit Klappscheinwerfern) ist als NA bekannt.
Nur wenige hätten ihm seinerzeit eine derartige Erfolgsgeschichte zugetraut. Gemeinhin galt die Ära der Roadster als vorüber. Ursprünglich waren angeblich lediglich 5.000 Fahrzeuge pro Jahr geplant. Schon Ende 1990 waren allerdings bereits über 140.000 Fahrzeuge produziert worden! Die Nachfrage in Deutschland ging weit über das geplante Kontingent hinaus. Bereits nach drei Tagen war es vergriffen.
Den Mazda Designern und Entwicklern gelang die Quadratur des Kreises. Sie kombinierten die Anmut und Kultiviertheit britischer Zweisitzer mit der Lebensfreude italienischer Spider. So entstand quasi ein MG Spider oder ein Alfa Romeo Elan. Zu allem Überfluss gelang dies den Japanern, ohne die Unzuverlässigkeit und die Qualitätsmängel der Briten oder Italiener zu übernehmen. Der kleine Roadster war verlässlich, solide und verwindungssteif. Mit seinen Schlafaugen-Klappscheinwerfern verzückte er die Damenwelt, der männlichen Bevölkerung hingegen gefielen der Hinterradantrieb und das knackige Fünfgang-Schaltgetriebe mit den kurzen Schaltwegen. Zusammen mit dem äußerst sportlichen Fahrwerk komplettieren sie das Spaßmobil.
Selbst der relativ kleine 1,6 Liter Motor mit seinen unspektakulären 115 PS tat der Freude keinen Abbruch, da er lediglich 955 kg zu bewegen hatte. Später kam ein etwas agileres 1,8 Liter Triebwerk mit 131 PS hinzu.
Der kleine Japaner war der Vorreiter der neuen Welle zweisitziger Sportwagen, die uns in den 1990ern erfreute.
Andere Hersteller erkannten die Gunst der Stunde und zogen nach, zum Beispiel Mercedes mit dem SLK, BMW mit dem Z3 oder Fiat mit dem Barchetta.
Der NA verkaufte sich bis zur Einführung des Nachfolgemodells NB im Jahr 1998 genau 431.506 mal.